Das FBH und die FernUniversität Hagen haben untersucht, welche Strukturen und Anforderungen deutsche Promotionsverfahren kennzeichnen und wie diese Erkenntnisse für die Entwicklung einer beruflichen Qualifikation auf DQR-Stufe 8 genutzt werden können.
In Deutschland existieren mehrere hundert Promotionsordnungen – jede Universität verfügt über eigene Regelwerke. Die Vielfalt ist groß, doch bestimmte Kernelemente finden sich in jeder Promotionsordnung, wie z.B. eine Dissertation als Nachweis eigenständiger wissenschaftlicher Arbeit, die Veröffentlichung der Arbeit und eine mündliche Verteidigung (Disputation).
Die Prüfungskommission besteht meist aus drei bis fünf habilitierten oder promovierten Hochschullehrenden. Üblicherweise gehört dazu die betreuende Person der Dissertation, Professoren oder Professorinnen des Fachbereichs und häufig auch ein externes Mitglied einer anderen Hochschule, um Neutralität zu sichern.
Die Analyse macht deutlich: Prinzipien wie Eigenständigkeit, Dokumentation und Präsentation lassen sich auf eine berufliche Qualifikation auf DQR-Stufe 8 übertragen. Sie liefert wichtige Anhaltspunkte für die Entwicklung eines Prüfungsverfahrens in der höherqualifizierenden Berufsbildung, das auf die Berufspraxis zugeschnitten ist.
Neben den klassischen Promotionsordnungen haben das FBH und die FernUniversität Hagen auch weitere Möglichkeiten der Promotion betrachtet, die auf spezifische Fachrichtungen zugeschnitten sind. So sieht die Hochschule für bildende Künste Hamburg eine Promotionsarbeit vor, die sich aus einer künstlerischen Arbeit und ihrer öffentlichen Präsentation zusammensetzt. Ergänzt wird dies durch eine schriftliche Reflexion sowie ein Konzept zur Dokumentation der Arbeit. An der Technischen Universität München wiederum ist mit der sogenannten Mediendissertation eine Kombination aus schriftlicher wissenschaftlicher Arbeit und einem weiteren Medium möglich, insbesondere in Form einer dauerhaft dokumentierten gestalterischen Leistung.
Ein wesentlicher Forschungsschwerpunkt bestand außerdem in der vertieften Analyse von Promotionsprojekten, die in Kooperation mit der Industrie realisiert werden, da sich hierin interessante Ansätze für die Realisierbarkeit wie auch Herausforderungen einer Qualifikation auf der DQR-Stufe 8 vermuten ließen.
Zum Jahresende stellen die Verbundpartner Ergebnisse dieser Untersuchung in einer wissenschaftlichen Publikation vor.
Dies ist ein Beitrag aus der 2. Ausgabe des DQR8-Newsletters (August 2025). Um die Ausgabe anzusehen, folgen Sie bitte diesem Link: https://www.whkt.de/dqr8-newsletter-ausgabe-02-august-2025
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